Entstehungsgeschichte des Blanc de Noir
Der Blanc de Noir entstand in Frankreich aus einer Notsituation heraus. Die
Nachfrage nach Weißweinen stieg aufgrund immer größer werdender Beliebtheit
stetig an. Aufgrund des zuvor anhaltenden Rotweinbooms hatten die Winzer kaum
weiße Weine im Angebot und dementsprechend fehlte es an weißen Trauben. Daher
kam man auf die Idee, sich die Winzer der Champagne als Vorbild zu nehmen und aus
roten Trauben einen Weißwein herzustellen. Dieses Verfahren wurde bereits lange
zuvor für die Herstellung von Champagner verwendet. Um eine Farbgebung durch
die Schale zu vermeiden, bedarf es allerdings einer besonders schonenden
Verarbeitung der Trauben.
Herstellungsverfahren und Rebsorten
Für einen Blanc de Noir dürfen nur gesunde, unbeschädigte Trauben verwendet
werden. Diese werden dann schnellstmöglich gekeltert, damit die Traubenschalen
und der Saft getrennt werden. Nur dadurch wird vermieden, dass Farbstoffe der
Schale in das Fruchtfleisch dringen und dieses eine rötliche Färbung annimmt.
Für den Blanc de Noir dürfen alle roten Rebsorten verwendet werden. Besonders
beliebt sind die Rebsorten Pinot Noir (Schwarzburgunder) und Pinot Meunier
(Schwarzriesling). Erstere wird vorwiegend in Frankreich, Deutschland,
Österreich und der Schweiz angebaut und letztere in Frankreich und Deutschland.
Die größten Anbaugebiete in Deutschland sind Baden, die Pfalz, Rheinhessen und
Württemberg.
Besonderheiten beim Blanc de Noir
Neben französischen Blanc de Noirs gibt es auch in Deutschland hergestellte
Weinerzeugnisse unter diesem Namen. Für die Bezeichnung gibt es hierzulande
jedoch keine rechtliche Regelung. Für den Blanc de Noir muss der Wein
allerdings komplett aus einer oder mehreren hell gekelterten Rebsorten stammen,
die im Rebsortenverzeichnis als Noir-Trauben definiert sind. Im Gegensatz zum
Blanc de Blanc ist der Blanc de Noir nicht farblos, sondern weist einen Roséton
auf.
Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Weißweinsorten ist, dass der Blanc de
Noir weniger Säure enthält, da Rotweintrauben in der Regel weniger säurehaltig
sind als Weißweintrauben. Er ist somit eine sehr gute Alternative für
empfindlichere Genießer.