Rheinhessen: Das größte deutsche Weinbaugebiet

Rheinhessen: Das größte deutsche Weinbaugebiet

Etwa 600.000 Menschen leben in Rheinhessen und diese wissen natürlich alle, dass hier hochwertige Weinsorten geerntet und hergestellt werden, um weltweit auf dem Erfolgsmarkt bestehen zu können. Auch hat es sich herumgesprochen, dass Wein- und Weingüter in Rheinhessen ein zu Hause genießen, das etwas näher durchleuchtet werden sollte. Rheinhessen liegt am Oberrheingraben im Bundesland Rheinland-Pfalz. Da, wo die Natur noch im Einklang und nicht alles dem Städtedschungel zum Opfer gefallen ist. Die Region Rheinhessen bietet alles, was der Wein benötigt, um als deutscher Qualitätswein in Erscheinung zu treten und köstlich für viele Geschmäcker zu wirken.

Nicht nur die Größe, sondern auch die Vielfältigkeit und Qualität des Weinbaus sorgt für den guten Ruf des Weinbaugebiets Rheinhessen. Der Rhein bildet eine natürliche Grenze, im Norden zum Rheingau und im Osten zu der Hessischen Bergstraße. Im Süden und Westen trifft das größte Weinbaugebiet Deutschlands, zwei weitere Regionen mit bedeutender Weinkultur: Pfalz und Nahe. Die meist-gepflanzte Sorte des Gebiets ist zwar der Riesling, er thront aber nicht allein auf den Hügeln und wird von Müller-Thurgau, Dornfelder, genauso wie von weißen und roten Burgundersorten begleitet. Das Weinbaugebiet Rheinhessen ist auf weitere Unterregionen aufgeteilt. Im nordöstlichen Teil, Nierstein, befindet sich die Hauptstadt der Region, Mainz. Der zweitgrößte Teil der Region ist das nordwestlich positionierte Bingen. Beide Gebiete treffen im Süden den Bereich des Wonnegau.

Die Geschichte des Weinbaus in Rheinhessen

Die Zeitreise zu den Wurzeln des rheinhessischen Weinbaus geht bis in das Jahr 20. v.Ch. zurück. In dieser Zeit hat Kaiser Augustus das Gebiet erobert und Truppen auf dem Gebiet des heutigen Mainz angesiedelt. Mit den Truppen kamen nicht nur Waffen und Schutzausrüstungen, sondern auch Weinreben. Obwohl der fermentierte Traubensaft ursprünglich als Schutz vor kontaminiertem Wasser diente, entwickelte sich der Wein mit zunehmender Qualität zu einem Genussprodukt.

Im Mittelalter waren die landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Landesherren und Kirchen. Bürger, die diese Flächen bewirtschafteten, mussten dafür eine spezielle Art Steuer zahlen. Wenn es der Kirche bezahlt wurde, wurde es “Zehntel” genannt und bedeutete ein Zehntel des auf dem Gebiet “gewonnenen” Guts. Dementsprechend war die Klarheit über den Besitz der Flächen essenziell. Solch ein Dokument dient heute als Beweis dafür, dass sich die älteste Weinlage Deutschland in Rheinhessen, noch genauer in Oppenheim befindet. Die heute 2,1 ha große Lage heißt Niersteiner Glocke und wurde im Jahr 742 dem Bistum Würzburg geschenkt. Neben der Schenkungsurkunde wurde auch die Lage aufrechterhalten und dient bis heute als Zuhause von hochwertigen Weinen. Als die Qualität des Weines immer wichtiger geworden ist, hat das Weinbaugebiet Rheinhessen nicht automatisch einen Platz unter den Spitzengebieten erhalten. Die regionalen Winzer mussten hartnäckig an der Verbesserung des Geschmacks arbeiten. Das hat so gut funktioniert, dass rheinhessische Weine vor dem Ersten Weltkrieg für ihre Qualität weltweit anerkannt wurden. Diese Entwicklung kann am besten anhand der Geschichte der “Liebfrauenmilch” betrachten.

Liebfrauenmilch

In den 80-er und 90-er Jahren war die Liebfrauenmilch als Ehrengast auf vielen Studierendenpartys eingeladen. Meistens in Form einer Literflasche gekauft, bescherte sie den Feiernden am nächsten Tag häufig Kopfschmerzen. Das ist aber nur ein kleines Stück der bunten Geschichte der Liebfrauenmilch. Die Leute, die ihre Erfahrungen in diesen Zeiten gesammelt habe, werden wahrscheinlich kaum glauben, dass der Wein eine mehrere hundert Jahre alte Geschichte hat. Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1744 und deuten auf Weine hin, welcher aus dem Schatten des Turms der Liebfrauenkirche hervorgingen. Die Bezeichnung war also, wie wir das heute nennen würden, eine geschützte Ursprungsbezeichnung, für Weine die aus den Lagen der Liebfrauenkirche produziert wurden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Wein weit über die deutschen Grenzen bekannt. Vor allem die Herzen der Engländer hat die Liebfrauenmilch im Sturm erobert. Von Schriftstellern bis hin zu der Königsfamilie, waren viele von dem leicht süßlichen Wein verzaubert. Mit so anerkannten und einflussreichen Botschafter war es kein Wunder, dass die Liebfrauenmilch schnell eine von den meistgesuchtesten Weinen des frühen 20. Jahrhunderts geworden ist.

Da die Marke nicht geschützt wurde, durften Winzer der Region ihre Weine auch nach dem bekannten Getränk nennen. So sank die Qualität und die Liebfrauenmilch landete schlussendlich in der Literflasche und verlor in den Supermärkten ihren alten Glanz und Ruhm. Einige traditionsbewusste rheinhessischen Winzer bemühen sich heute, den guten Ruf des Weines wiederherzustellen und produzieren qualitativ hochwertige Weine mit ein wenig Restsüße.

Rheinhessen Wein Statistik

Moderner Weinbau in Rheinhessen & vegane Weine

Heutzutage ist der Weinbau in Rheinhessen top modern und genießt international einen hervorragenden Ruf. Immer mehr Jungwinzer kehren nach ihren Auslandsstudien und Praktika auf die rheinhessischen Hügel mit innovativen Ansichten und frischen Ideen zurück. Sie vereinen jungen Dynamismus mit Traditionen der Region. Die derzeit in Rheinhessen tätige Generation lernt nicht (nur) aus Büchern, sondern sie stehen für “Learning by Doing”und hören auf die Ratschläge von ihren Vorgängern.

Auf manche Fragen bekommt man aber keine Antworten aus der Vergangenheit, weil sie noch nie so aktuell waren, wie heute. Eine von diesen Themen ist die Frage des Klimawandels und die Nachhaltigkeit im Weinbau. Die Winzerwelt ist einig, dass die nachhaltige Arbeit die Zukunft des Weinbaus darstellt. Nachhaltigkeit kann aber vieles bedeuten und anhand von unterschiedlichen Herangehensweisen erreicht werden. Ein unkonventionelles Beispiel ist Weingut Harth + Harth, wo der Weinbau aus einer wissenschaftlichen Perspektive betrachtet wird und neben Weinen auch Hefen kultiviert werden.

Viele Weingüter stellen ihre ganze Produktion auf eine biologische Art und Weise um. Entscheidet man sich für diesen Weg, muss man ausreichend Geduld einpacken. Es wird nicht nur auf dem Weinberg auf vieles verzichtet, sondern genauso im Keller. Es werden alte Gewohnheiten hinterfragt und nach schonenden Methoden gesucht. So finden wir auch immer mehr vegane rheinhessische Weine auf dem Markt. Winzer können dadurch den Wunsch ihrer veganen Kunden erfüllen. Was aber noch wichtiger ist: Weingüter können dadurch auch ihren ökologischen Fingerabdruck verkleinern. Wir, das Ab-Hof-Weine-Team schätzen diese Herangehensweise enorm und zeigen Dir unsere Lieblingsflaschen aus Rheinhessen:

Top 5 vegane Weine aus Rheinhessen

  1. Weingut Gebert – Riesling Gutswein 2020: Nach einem anstrengenden Arbeitstag vor dem Computer füllen wir unsere Gläser gerne mit etwas, was unsere Aufmerksamkeit wecken kann. Dieser Wein ist immer perfekt dafür. Die typische Riesling-Säure macht uns wieder wach und hilft uns auf das Fruchtspiel im Wein zu konzentrieren.
  2. Villa Welter – Chardonnay 2020: Der Wein des Mittwochabends, wenn sowohl Belohnung als auch Motivation benötigt wird. Blinkt man auf die letzten 3 Tagen zurück, wird der Wein die Belohnung für die vielen erledigten Aufgaben sein. Blickt man aber nach vorne und sieht den bevorstehenden Aufgabenberg, wird er als Motivation gebraucht. Die exotischen Fruchtnoten gepaart mit gelben Blumen erfüllen beide Aufgaben hervorragend.
  3. Weingut Boller-Klonek – Rosé 2020: Man freut sich, dass die Sonne nach der Arbeit noch mit voller Kraft scheint. Darauf stößt man doch gerne mit Kollegen an. Da haben wir den perfekten after work Sommer Rosé vom Weingut Boller-Klonek.
  4. Schloßgartenhof – Familie Dörrschuck – Saulheimer Dornfelder 2019: Ein Rotwein für jede Jahreszeit ist der Saulheimer Dornfelder vom Schloßgartenhof. Aromen von dunklen Kirschen und Brombeeren werden von einem Hauch Mandeln ergänzt. Dieser Wein ist auch immer ein hervorragendes Mitbringsel.
  5. Weingut Fogt - Crémant Brut Nature 2020: Wir sind zwar ein kleines Team haben aber immer einen Grund zu feiern. Bei diesen Gelegenheiten lassen wir die Korken einer Flasche Crémant Brut Nature gerne knallen. Der feinperlige gelbfruchtige Schaumwein wurde aus Chardonnay und Pinot Noir gekeltert und sorgt mit Mineralität und Schmelz immer für eine feierliche Stimmung.

Qualitätsstufen

In einer kleinen Menge wird in Rheinhessen, genauso wie in anderen deutschen Weingebiete, Landwein produziert. Dieser wird aus Qualitätsweinsorten gekeltert, welche in Rheinhessen zugelassen sind und ausschließlich aus dem Weinbaugebiet Rheinhessen stammen.
Den größten Teil der Produktion machen aber die Qualitätsweine aus. Diese Weine werden ebenfalls aus Qualitätsweinsorten produziert und die Trauben stammen ebenfalls aus dem Weinbaugebiet Rheinhessen. Wo liegt dann der Unterschied? Qualitätsweine dürfen ausschließlich mit einer staatlichen Prüfnummer vermarktet werden, welche man auf der Halsbanderole finden kann. Um diese als Bestätigung funktionierende Nummer zu erhalten, werden die Weine sowohl analytisch im Labor und sensorisch von einer Fachjury getestet.

Qualitätsweine können noch auf weitere Stufen, auf sogenannten Prädikatsstufen aufgeteilt werden. Diese deuten auf Weine hin, welche in der Regel mit höherem Reifegrad geerntet werden. Kabinett und Spätlesen sind die ersten Prädikatsstufen. Diese können sowohl trocken als auch mit Restzucker ausgebaut werden. Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen werden ausschließlich süß vermarktet.
Zusammenfassung der Qualitätsstufen:
  • Landwein: wird in dem Weinbaugebiet Rheinhessen produziert
  • Qualitätswein: wird ebenfalls in dem Weinbaugebiet Rheinhessen produziert, verfügt aber über eine Prüfnummer.
  • Prädikatswein: Ein Qualitätswein mit bestimmtem Reifegrad bei der Lese.

Rebsorten in Rheinhessen

Riesling

Es ist kein Wunder, dass die Paraderebsorte Deutschlands sich neben dem Rhein auf den Hügeln besonders wohl fühlt. Dementsprechend ist der Riesling die meist-gepflanzte Sorte des Gebiets geworden. Das heißt aber noch lange nicht, dass er in zwei Ecken der Region gleich schmeckt. Abhängig von Lage und Bodenstruktur findet man von klassischen, filigranen Rieslingen mit reichlich Mineralität und Salzigkeit bis hin zu saftigen Weinen mit Aromen von gelben Früchten und einer verdeckten Riesling-Säure, alles was die Rebsorte zu bieten hat.

Müller-Thurgau

Obwohl Riesling die führende Sorte der Region ist, bleibt Rheinhessen das größte Müller-Thurgau Anbaugebiet Deutschlands. Die Weine sind aromatisch, blumig und zart würzig. Diese Zugänglichkeit mach die Weinen zu einem perfektes Gegenstück zum Riesling. Kunden, die Probleme mit der intensiven Riesling-Säure haben, bleiben in Rheinhessen auch nicht durstig. Eine Flasche Müller-Thurgau steht immer parat.

Dornfelder

Die Winzer aus Rheinhessen gehören zu den großen Förderern der Sorte. Viele Weingüter pflanzen die Sorte gerne wegen ihrer Widerstandsfähigkeit. Wird der Wein im frühen Alter getrunken, dominieren die kirschigen, fruchtigen Aromen, welche von floralen Noten, wie Holunder oder Akazie begleitet werden. Bleibt man aber geduldig und gibt dem Wein Zeit im Holzfass zu reifen, findet man einen harmonischen, komplexen Rotwein im Glas. Die Aromen von roten Früchten bleiben weiterhin die intensivsten Komponenten, werden aber mit Holzwürze und einer seidigen Tanninstruktur verfeinert.

Portugieser

Ein leichter, aromatischer Rotwein. Die Haut der Trauben enthält nicht so viele Gerbstoffe, wie das bei roten Sorten sonst üblich ist. Dies ermöglicht filigrane, leichte aber gleichzeitig aromatische Weine aus Portugieser Trauben zu keltern. Für Weißweintrinker, die gerne in die Rotweinwelt reinschnuppern würden, kann der Portugieser die perfekte Eintrittskarte sein.

Silvaner

Wenn Silvaner auf Winzerkreativität trifft, werden spannende Geschichte geschrieben. Der Grundcharakter des Weines ist frisch und fruchtig, viele betrachten ihn als einen einfachen Sommerwein. Kommt aber ein/e WinzerIn und reift ihn im Barrique aus, wird der Wein cremig elegant und geht fast in die burgundische Richtung. BAut man den Silvaner jedoch nicht ganz trocken aus, wird mit seiner natürlichen Säure eine Spannung im Wein gebildet. Ein wahres Feuerwerk am Gaumen.
Rebsorten in  Rheinhessen Grafik

Klima und Böden in Rheinhessen

Rheinhessen ist nicht nur das größte, sondern auch das trockenste Weinbaugebiet Deutschlands. Im Gegensatz zum Regen vermeidet die Sonne das Gebiet nicht und schenkt der Hügellandschaft ungefähr 1600 Sonnenstunden im Jahr. Das macht das Gebiet nicht nur für Weißwein, sondern auch für die Rotweinproduktion ideal. Rheinhessen wird durch den Taunus, Soonwald und das Donnersbergmassiv eingerahmt und wird so vor extremen Wetterphänomenen geschützt. Gefährliche und intensive Wetterphänomene werden hier aufgehalten und nur in der Form von leichtem Regen auf dem Gebiet wahrgenommen. Die Landschaft ist genauso abwechslungsreich und vielseitig, wie die hier wachsenden Rebsorten. Im westlichen Teil des Gebiets, dort wo die Hügel neben dem Rhein steiler und höher werden, befindet sich der Rote Hang. Der Name kann ein wenig irreführend sein, da die Lagen keine Rotweinlagen, sondern typische Rieslingparzellen sind. Namensgebend war der rote Schiefer, aus dem der größte Teil des Bodens besteht. Die weiteren Bodenarten, wie Löß, Sand oder Braunerde, sichern nicht nur die Sortenvielfalt der Region, verfügen aber auch über ausgezeichnete Wasserspeicherkapazität. Dies macht das Leben der Reben in besonders wasserarmen Zeiten deutlich einfacher. In unteren Bodenschichten wird Wasser auch noch lange nach ausgiebigen Regengüssen gespeichert, welches die Reben mit ihren langen Wurzeln immer erreichen können.
Rheinhessen Wein trinken

FAQ: Rheinhessen Wein

  • Welche Rebsorten werden in Rheinhessen angebaut? In Rheinhessen werden sowohl weiße als auch rote Sorten angebaut. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf Weißweinen, die 70 % der Produktion ausmachen. Die meistgepflanzten Weißweinsorten sind: Riesling Müller-Thurgau Silvaner Grauburgunder Die meistgepflanzten Rotweinsorten sind: Dornfelder Spätburgunder Portugieser
  • Wo liegt das Weinbaugebiet Rheinhessen? Das Weinbaugebiet Rheinhessen liegt im südwestlichen Teil Deutschlands und anders, wie der Name darauf hindeutet, befindet es sich nicht in Hessen, sondern in Rheinland-Pfalz.

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