Klima und Böden im Weinviertel
Die Böden im Weinviertel: So vielfältig wie die Weine
Das größte Weinbaugebiet Österreichs verfügt neben der Sortenvielfalt auch über eine besondere Bodendiversität. Als Vorland der Alpen ist die Bodenstruktur sehr deutlich von Gesteinen geprägt. An manchen Orten, wie bei Buchberg blieben diese Gesteine fest und bildeten kalk- und granithaltige Böden. Dank des gesteinhaltigen Bodens werden im Pulkautal überwiegend fruchtige, mineralische Weine gekeltert. Gesteine begleiten uns auch, wenn wir mit dem Blick auf die Böden nach Eggenburg weitergehen. Hier finden wir Granitinseln, die den Grünen Veltliner dabei unterstützen, sich besonders elegant zu präsentieren.
Aus den kalkhaltigen Böden bei Wildendürnbach gewinnen die Rebstöcke eine einzigartige Mineralität, die nicht nur zum Grünen Veltliner, sondern auch zum
Riesling perfekt passt.
In anderen Gebieten des Weinviertels übernimmt der Löß die Hauptrolle. Die Ablagerung des Flugstaubs aus den Eiszeiten ist heute eine perfekte Wasser- und Nährstoffquelle für die Rebstöcke. Die Weine aus lößhaltigen Böden werden vollmundig, zeigen würzige und pfeffrige Noten – genau das, was wir im Weinviertel so sehr mögen.
Ein Klima, das die Weinstöcke lieben
Das Weinviertel bietet eine Bühne für alle möglichen Klimaeinflüsse, die sich präsentieren möchten. Auf dem Gebiet treffen sich zwei Klimata: das Pannonische Klima und das gemäßigt Atlantische Klima. Das vorherige kommt am stärksten zur Geltung und sorgt für warme, trockene Sommer und kalte sowie feuchtigkeitsarme Winter. Die für den Weinbau benötigte Wassermenge wird von dem gemäßigten Atlantischen Klima in die Region gebracht. Die von dem pannonischen,- und mediterranen Klima verursachten heißen Sommertage werden mit kühler Luft aus Norden abgekühlt. Das Zusammenspiel aller Kräfte führt zu großen Unterschieden zwischen Tag, - und Nachttemperatur in im Weinviertel. Von diesem Effekt profitieren die Trauben besonders im Laufe der Aromabildung.
Aber nicht nur die großen Klimaelemente haben Einfluss auf den Weinbau in der Region. Zahlreiche Mikroklimata sorgen für die Vielfalt im größten Weinbaugebiets Österreichs.
Das Gebiet rund um die Stadt Retz ist das Wärmste in der Region und das wasserärmste österreichweit. Diese herausfordernde Klimagegebenheiten machen das Gebiet für die Rotweinproduktion immer beliebter. Aufgrund des Klimawandels sind die
Winzer gezwungen Rebsorten zu finden, welche viel Sonnenschein benötigen und den Wassermangel gut überstehen können.
An der südlichen Grenze des Weinviertels fließt die Donau. Der Fluss reguliert die
Temperatur und trägt dazu bei, dass der südliche Teil ein perfektes Anbaugebiet für weiße Rebsorten ist und bleiben wird.
Im Südosten bei der slowakischen Grenze lässt sich das Zusammenwirken des pannonischen Klimas mit dem Mikroklima beim Fluss March beobachten. Die heißen und trockenen Einflüsse des pannonischen Klimas werden hier durch die Winde von Norden und durch die Temperatur-regulierenden Kraft des Flusses abgemildert.